Verfasst am: Do 17. Dez. 2009 20:49 Titel: Selbstversorgergemeinschaft - Idyllisch und ökologisch
seid gegrüßt miteinander,
als Talbewohner benannt möchten wir uns euch kurz vorstellen.
Haben schon mehr als 4 Jahrzehnte auf dem Buckel und endlich unsere Bleibe gefunden. Genießen jeden Tag aufs neue, hier in unserer altehrwürdigen Behausung
Wir gründen hier eine Selbstversorgergemeinschaft welche in
mittelalterlichen Ambiente leben möchte und dabei großen Wert auf
den schonenden Umgang mit natürlichen Resourcen und die Verwendung natürlicher Baumaterialien legt.
ich getraue mich gar nicht das hochtrabende Wort Projekt zu benutzen. Obwohl hier schon mehr Grundlagen da sind als bei vielen anderen Träumereien. Die Gemeinschaft hilft viel Energie und Geld zu sparen.
Gemeinsame Nutzung von elektrischen Geräten bis hin zum Hof-Laster
sind nur einige Beispiele. Trotz Gemeinschaftsräumen hat jeder Mitstreiter hier seinen eigenen Wohnraum, Mietfrei versteht sich.
Authentisch das Leben des "Mittelalters" (als Oberbegriff) mit aller Konsequenz nachzuleben, will wohl keiner wirklich. Hygiene, Gesundheit, Lebenserwartung, Entbehrungen , Verfolgung, Unterdrückung ... .
Aber die Verbundenheit der Leute, der Bezug zur Natur, ein Flair abseits der ewigen Hatz nach immer mehr Wohlstand durch Technisierung/Stress usw. Die Achtung vor dem Leben unserer Vorfahren und deren Leistungen vor vielen hundert Jahren begeistern einfach. Mit dem, was die Natur uns schenkt, behutsam umzugehen, das verstanden unsere Ahnen besser als wir.
Nach langen Verhandlungen konnten meine Frau und ich vor 2 Jahren den ältesten Pfarrhof der Region von der Kirche abkaufen und befreien ihn seither nach und nach von den sichtbaren "Errungenschaften" der Neuzeit. Gegründet 980 stammen die ältesten Mauern vermtl. aus der Zeit um 1230. Letztmalig wurde 1712 umgebaut.
Ein paar Bilder findet ihr unter www.pfarrgehöft-döhlen.de, der Seite des Förderkreises.
Der Charakter des Hofes steht angesichts des romantischen Ambientes eigentlich schon fest.
Nur die Nutzung ist noch nicht ganz exakt bestimmt. Ich bin überzeugt, dass Selbstversorgung und mittelalterliches Leben sich nicht widersprechen. ebenso Wohngemeinschaften - aus Naturverbundenheit entstanden.
Noch ist Vieles möglich, es wird ein dynamischer Prozess.
Wir wollen daraus aber keinen Kommerz machen und suchen auch nicht versteckt nach billigen Arbeitskräften.
Das Areal umfasst ein großes Haupthaus mit Wirtschaftsräumen im Erdgeschoss(Schwarzküche,Räucherkammer, Schatzkammer, großer Kräuterstube (ehem.Konfirmantensaal) Gewölbekeller, 2 uralte Räume mit je 7x7m.(15.Jhd.) sowie 3moderne Räume mit Holzheizung etc.
Das 1.OG hat insgesamt 250qm Wohnflächen, darüber noch 2x DG.
Die Scheune ist auch fast 300qm groß mit 2 Etagen, inkl. Pferdestall, Garage, Werkstatt, zzgl. DG,
Dazu kommt der alte Saustall mit Oberlaubengang und 5 Kammer (Gesindestuben)und ebenfalls DG.
Die 4.Seite wurde 1953 abgerissen, auf die Grundmauern wird wieder ein Haus aus alten Materialien entstehen und später Kleinviehställe, eine Schmiede und die große Backstube beherbergen. Im DG wird sich sicher auch gut wohnen lassen.
Den alten Brunnen suchen wir noch.
Unser Wasser beziehen wir aus einer Waldquelle, unseren Brennstoff holen wir aus dem nahen Wald und die Kläranlage wird vom Bauern geleert.die vollbiologische Kläranlage ist im Bau. Für Solarstrom reichte das Geld leider (vorerst) nicht mehr (
Bisher leben neben den Hunden noch wollhaarige Weideschweine und Vorwerkhühner mit auf dem Hof. Außerdem Gänse, Stockenten, Kaninchen und Ouessantschafe.
Noch sind wir bei der Saatgutvermehrung alter Getreidesorten (langhalmiger Roggen), Gemüse wächst schon reichlich.
Schafkoppel, Saugehege und Ententeich sind schon fertig. Hühner und Gänse laufen frei auf dem Hof.
Ach so, mitten durchs Grundstück verläuft das Flüsschen Weida (früher ein reissender Strom)darüber eine überdachte Hausbrücke. Dahinter der alte Pfarrgarten , dessen Ertrag dank des Schwemmbodens herrlich ist, und 3500qm Weide. Dazu noch knapp 3000qm Weidehang für Schafe und Esel und , darüber freuen wir uns besonders, eine etwa 25m tiefe Felshöhle genau vor der Haustür. Prima als Lebensmittel- und Futterlager. Bei einer lohnenswerten Nutzung sind weitere angrenzende Flächen einbeziehbar.(Pacht)
Es ist wirklich viel machbar.
Wer glaubt, hier im Mittelaltergehöft sein grünes Glück finden zu können, kontaktiert uns einfach.
Gruß, die Talbewohner
Zuletzt bearbeitet von Talbewohner am Fr 19. Nov. 2010 12:23, insgesamt einmal bearbeitet
Nach unzähligen Kontakten, dutzenden Wohnwilligen, und einigen Gemeinschaftserlebnissen sind wir nun endlich zu der Erkenntnis gekommen, dass es nicht um den Hof geht, sondern um die Menschen.
Der Hof ist nur die Umgebung, die unser Miteinander und unser Selbst unterstützt.
Die Gemeinschaft ist das Herz des Ganzen , der Hof die schützende Burg.
Verfasst am: So 26. Feb. 2012 9:40 Titel: Scheunenausbau (öko)logisch
was tun, wenn Wohnraum geschaffen werden soll und eine große Scheune (fast) ungenutzt vorhanden ist? Ausbauen , nach ökologischen Kriterien und hauptsächlich in Eigenleistung, über 250qm ?
Es geht und es macht Spaß.
Einen kompetenten Partner gesucht (in unserem Fall eine Ökobaufirma aus Gera)und los ging es.
Alte Balken durch alte Balken ersetzen( zwei alte Scheunen als "Ersatzteilspender" abgetragen. Fachungen mit Zellstoff ausgeblasen, ebenso die gesamte Dachfläche, die Fußböden mit Zellstoffschüttdämmung.
Im Zentrum einen handwerklich gemauerten Grundofen, die Wände innen mit 35mm Holzfaserplatten, Jutegewebe und Lehmputz.
Die vielen vielen (Holz)Fenster mit 3fachVerglasung.
Solar ist beantragt (Denkmalschutz) und die vollbiologische Kläranlage ist obligatorisch. Ein Zweitanschluss für Brunnen und Zisterne ist verlegt.
Jetzt, wo es bald fertig ist, braucht es nur noch Bewohner ;o)
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.